Projekt Briefing?

Blog 5. Februar 2024
Projekt Briefing

Für eine gelungene Kommunikation zwischen Kunden und „Kreativen“ ist das PROJEKTBRIEFING zu Beginn der Arbeit essentiell. Eine klassische Situation ist folgende:


Kunde: Ich habe eindeutig von Blumen gesprochen!


Designer: Wir haben Blumen geliefert!


Fotograf: Es wurden Blumen beauftragt!

Differenziertes Projektbriefing

Bei einem Projektbriefing wird genau festgelegt, welche Message zu einem Projekt kommuniziert werden soll. Neben den reinen „Facts & Firgures“, wird auch die visuelle Sprache besprochen, Charaktereigenschaften und emotionale Message. Sozusagen der „Look & Feel“ zu einer Sache. In dem Blumenbeispiel wird klar, dass alle Beteiligten unterschiedliche Vorstellungen haben. Wenn man diese also nicht konkret beschreibt, sind am Ende alle enttäuscht.

Kommunikation ohne Worte

Die non-verbale Ebene innerhalb visueller Sprache ist die am kraftvollsten. Sie spricht direkt die menschlichen Emotionen an. (Musik ist übrigens eine andere non-verbale Sprache mit direktem Zugang zu uns). Deshalb sollte darüber zu Beginn eines Projektes konkret recherchiert und diskutiert werden.

Zu Allem was wir visuell um uns wahrnahmen, haben wir bestimmte Erfahrungen, Vorstellungen oder Emotionen, geprägt durch Gesellschaft, Kultur oder persönliche Erlebnisse. Noch bevor wir anfangen ein Plakat zu lesen, haben wir ein Gefühl dazu, welches uns zum Lesen anspornt oder eben nicht. Wir sind viel schneller im Erkennen von Bildern als Texten. Zum Beispiel „lesen“ wir Piktogramme oder Emojis in 10tel Sekunden. Sie kommen ganz ohne Text aus und sagen doch so viel!

Spannung aufbauen

Je positiver das vermittelte Gefühl ist, desto wahrscheinlicher widmen wir unsere Aufmerksamkeit einem Thema, Produkt, Firma oder Person. „Positiv“ allein, reicht allerdings nicht! Die Bandbreite der zu erweckenden Emotionen ist groß. Hat man die Aufmerksamkeit eines Betrachters gewonnen, muss man diese halten können, Erwartungen erfüllen oder Spannung aufbauen.

Zusammenarbeit

Mit all diesen Informationen muss ein Designer umgehen. Die richtigen Fragen stellen und mit den diversen Werkzeugen umsetzen. Je konkreter ein Projekt beschrieben werden kann, desto weniger weit auseinander sind die jeweiligen Vorstellungen darüber (wie beim Blumenbeispiel). Welche Emotionen werden geweckt, mit welchen Bildern und Motiven gearbeitet, welche Symbolkraft brauchen die Motive, Farben, Proportionen, Textur, …
Natürlich liegt es nicht allein am Designer dies zu bewältigen. Die Antworten auf die Fragen hat der Kunde. Je besser beide Seiten aufeinander eingehen können, desto klarer ist das Briefing und desto spezifischer das Ergebnis.

Eins noch:
Oft spreche ich von einer „authentischen“ visuellen Sprache. Damit meine ich die Übereinstimmung von der emotionalen und textlichen Ebene eines Projektes. Wenn die Bildsprache mit der textlichen Ebene symbiotisch ist. Das heißt nicht immer, dass beide die selbe Message haben müssen. Sie können sich auch gut ergänzen.
Verwirrung gibt es, wenn sich diese beiden Ebenen gar nicht berühren oder wenn eine Emotion erzeugt wird, die nicht dem „Ist-Zustand“ entspricht!